Polsucherjustage

Polsucherjustierung

Falls mit dem Polsucher der Polarstern anvisiert werden kann, ist es möglich, die Rektaszensionsachse des Teleskops über die Azimut- und Polhöhenverstellung parallel zur Erdrotationsachse auszurichten. Dafür muss aber die optische Achse des Polsuchers im Montierungsblock parallel zur Rektaszensionsachse ausgerichtet sein.
Je genauer die Polsucherjustierung ausfällt, desto präziser kann eingenordet werden und desto besser gelingt die Nachführung und die Langzeitbelichtung.
Diese Einstellung muss nach dem Kauf des Teleskops bzw. Polsuchers nur einmal durchgeführt werden. Werden die Justierschrauben danach nicht mehr betätigt, bleibt die Justierung erhalten.

Beim Verdrehen der Deklinationsachse gibt es durch den konstruktiven Aufbau der Montierung Bereiche, in denen die Sicht durch den Polsucher behindert wird. Für die Justierung wird die Deklinationsachse daher so gedreht, dass ein freier Blick möglich ist. 90° nach links oder rechts gedreht, ist die Sicht versperrt, und bei 180° ist sie wieder frei. Nun kann mit der Justierung begonnen werden.

Im Folgenden ist eine Schritt für Schritt Anleitung beschrieben, um einen Polsucher in der Montierung zu justieren.

Schritt	Beschreibung	Darstellung
(1)	Durch den Polsucher wird ein markantes Objekt in einigen hundert Metern Entfernung mittig fokussiert. (Das Bild steht aufgrund der optischen Beschaffenheit des Polsuchers auf dem Kopf.)Da Polaris nicht exakt auf der Rotationsachse der Erde liegt, ist im Polsucher ein Kreis als Bewegungslinie von Polaris um den Himmelsnordpol angedeutet.	Blick durch den Polsucher
(2)	Die Rektaszensionsachse ist nun um 180° zu drehen. Bleibt das Kreuz mittig auf dem Objekt, muss nicht weiter justiert werden. Zeigt sich ein Bild wie in der nebenstehenden Abbildung, müssen die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden.	Versatz bei dejustiertem Polsucher
(3)	Über die kleinen Gewindestifte, mit denen der Polsucher in der Montierung gehalten wird, wird nun die Polsuchermitte um die Hälfte der Entfernung zum Objekt zurückbewegt.	Verschiebung des dejustierten Polsuchers
(4)	Nun wird die Rektaszensionsachse wieder um 180° zurück in die Ausgangsposition gedreht. → Dadurch wird die Polsuchermitte nun exakt auf der anderen Seite des Objekts liegen.	Zurückdrehen des Polsuchers
(5)	Über die Azimutschrauben und die Polhöhenverstellung wird nun die Mitte des Polsuchers auf das Objekt zentriert. (Dabei nicht mehr die Gewindestifte des Polsuchers verwenden.) Verbleibt die Mitte bei einer Drehung der Rektaszensionsachse auf dem Objekt, ist alles korrekt justiert. Ansonsten müssen die Schritte (3) – (5) wiederholt werden.	Blick durch korrigierten Polsucher