Filter

Filter

Filter dienen in der Astrofotografie zur Kontraststeigerung, da sie nur Licht bestimmter Wellenlängen durchlassen. Viele Objekte (z.B. Emissionsnebel, Planetarische Nebel,…) strahlen bzw. emittieren nur Lichtwellen eines bestimmten Spektrums ab. Die elektromagnetischen Wellenspektren sind abhängig von den chemischen Elementen im Objekt oder im Gas, welches sich um das Objekt befindet. Durch das Verwenden von Schmalbandfiltern (engl. Narrowband-Filter), also Filtern, die lediglich einen sehr engen Wellenlängenbereich auf den Chip durchlassen, können störende, überlagernde Signale herausgefiltert werden, und es entsteht ein detailreiches Bild.

Da Schmalbandfilter nur sehr wenig Licht durchlassen, steigert sich die Einzelbelichtungszeit enorm. Reine Schmalbandfilter sind nicht für Farbkameras geeignet, da die Bayer-Matrix z.B. rotes Licht nur auf jedem 4. Pixel durchlassen würde. Eine Ausnahme ist ein Duo-Narrowband-Filter, der bei 500nm und 656nm Licht durchlässt. Bei 500nm werden die grünen und blauen Pixel aktiviert, bei 656nm die roten.

Sternenlicht bei Verwendung einer Bahtinov-Maske, aufgenommen mit einem Duo-Narrowband-Filter und Farbkamera

Wenn diese Schmalbandbilder extrahiert (Duo Narrowband mit Farbkamera), oder direkt mit einer Monochromkamera erstellt werden, ist das Bild schwarz-weiß, und durch den Astrofotografen wird nachträglich eine Farbe zugeordnet. Hier ist der künstlerischen Freiheit keine Grenze gesetzt, doch meistens wird sich hier an die Farben der entsprechenden Wellenlängen gehalten.

Von Galaxien und Sternhaufen kommt Licht aus dem gesamten sichtbaren Spektrum zu uns. Hier sollte nur in Ausnahmefällen mit einem Filter gearbeitet werden, nämlich dann, wenn zusätzlich noch Details für einen Wellenlängenbereich dargestellt werden sollen.

Weitere Objekte, bei dem keine Filter verwendet werden sollten, sind Reflexionsnebel. Sie reflektieren Licht nahegelegener Sterne und zeigen daher das gesamte Lichtspektrum dieses Sterns.

Die gebräuchlichsten Filter sind:

    • H-beta-Filter (486 nm)
    • O-III-Filter (496 / 501 nm)
    • H-alpha-Filter (656 nm)
    • N-II-Filter (658 nm)
    • S-II-Filter (672 nm)
    • CLS-Filter (meist breitbandig mit einigen ausgewählten geblockten Bereichen)
    • UHC-Filter (meist schmalbandig mit größeren geblockten Bereichen)

 

Bei Planetenaufnahmen eignen sich oft breitbandigere Farbfilter oder IR-Filter, um den Oberflächenkontrast zu steigern.

Für Gebiete in Stadtnähe werden oft noch sehr breitbandige und auch etwas schmalbandige Filter, sogenannte Lichtverschmutzungsfilter (z.B. UHC, CLS) verwendet, die darauf ausgelegt sind, störendes Licht von künstlicher Beleuchtung (z.B. Natriumlampen) herauszufiltern. Diese eignen sich auch sehr gut für die visuelle Beobachtung.

 

ObjektFilter
GalaxieOhne, (UHC), (CLS)
SternhaufenOhne, (UHC), (CLS)
Planetarische NebelSchmalband (sehr häufig O-III und H-alpha)
EmissionsnebelSchmalband (sehr häufig H-alpha)
ReflexionsnebelOhne, (UHC), (CLS)
Sonne und PlanetenOhne, Farbfilter, IR-Filter