Aufstellen und Verkabeln

Aufstellen und Verkabeln des Teleskops

Das Ausrichten der Montierung eines Teleskops zum geografischen Nordpol hin sollte so genau wie möglich erfolgen. Je besser diese Ausrichtung gelingt, desto weniger Schwierigkeiten gibt es während der Fotografie. Der erste Schritt der Ausrichtung ist die Positionierung des Stativs und der Montierung, so dass die Rektaszensionsachse (siehe Menüpunkt ‚Komponenten‘ – ‚Montierung und Stativ‘) parallel zur Erdachse ausgerichtet werden kann.

Mögliche Beobachtungsposition mit Darstellung der Winkel (Bild Erde: NASA, Public domain, via Wikimedia Commons)

 

Folgende Arbeitsschritte sind durchzuführen:

SchrittBeschreibungDarstellung
(1)
  • Stativ so aufstellen, dass der Zapfen für die Azimutverstellung und das in Flucht befindliche Standbein in Nord-Süd-Richtung zeigen
  • Der Azimutzapfen befindet sich dabei auf der Nordseite. (Anmerkung: Bei den Herstellern variiert, auf welcher Seite des Azimutzapfens sich das Standbein befindet.)
  • Hilfreich ist, einen Kompass oder eine Kompass-App für Smartphones zu verwenden
  • In den Einstellungen des Smartphones ist auszuwählen, dass der geografische Nordpol und nicht der magnetische Nordpol angezeigt werden soll.
  • Die beiden anderen Standbeine des Stativs auf die Ost-West-Linie ausrichten.

Stativ mit Azimutzapfen auf Stativbeinseite [1]

Stativ mit Azimutzapfen auf anderer Seite [3]
(2)
  • Die Auflagefläche der Montierung möglichst waagerecht ausrichten (Dosenlibelle oder Wasserwaage verwenden) → Für das späteren Ausrichten der Rektaszensionsachse parallel zur Erdrotationsachse muss beim waagerechten Aufstellen gut, aber nicht absolut exakt gearbeitet werden. Ein möglichst präzises Resultat vereinfacht jedoch die späteren Schritte. (Anmerkung: Ist beabsichtigt, das „Einscheinern“ durch eine sehr gute Polhöhenausrichtung unter Verwendung einer digitalen Wasserwaage abzukürzen (s. Abschnitt ‚Grundlagen‘ – ‚Theoretische Grundlagen zum „Einscheinern“‘), sollte das Stativ so genau wie möglich ausgerichtet sein.)

Waagerechte Ausrichtung des Stativs in Nord-Süd-Richtung


Waagerechte Ausrichtung des Stativs in Ost-West-Richtung

(3)
  • Aufsetzen der Montierung auf den Stativfuss
  • Über eine angebrachte Dosenlibelle, kann die waagerechte Ausrichtung erneut kontrolliert werden.

Aufgesetzte Montierung mit Dosenlibelle zur Überprüfung der Neigung

(4a)
  • Zum Austarieren der Rektaszensions-achse den Tubus mit sämtlichen Anbauteilen auf der Schiene montieren
  • Die Gegengewichtsstange und den Tubus in die Waagerechte bringen
  • Das Gegengewicht so verschieben, dass der Tubus und das Gegengewicht ungefähr in Waage sind (Dabei beide Seite gut festhalten, so dass der Tubus bzw. das Gegengewicht nicht gegen das Stativ stoßen.)

Austarieren der Rektaszensionsachse [2]

(4b)
  • Um das Spiel der Spindel im Motor bei der Nachführung der Sternbewegung etwas zu reduzieren, sollte das Gegengewicht so eingestellt werden, dass der Tubus inklusive Zubehör etwas mehr als das Gegengewicht nach unten zieht. Der Tubus soll das Gegengewicht immer ein wenig nachziehen. Wird es nicht nachgezogen (ist das System also zu gut austariert), kommt es zu einem leichten „Wobbeln“ (durch leichtes Spiel beim Abgriff auf der Spindel) beim Nachführen, was sich nachteilig auf die Resultate bei Langzeitbelichtungen auswirkt.

Einstellen des Gegengewichts zur Verminderung des Spiels bei der Nachführung [2]
(5)
  • Zum Austarieren der Deklinationsachse verbleiben die Gegengewichtsstange und der Tubus in der Waagerechten.
  • Den Tubus in der Halteschiene so lange verschieben, bis er nicht mehr nach unten oder oben kippt und in der Waagerechten verbleibt.

Austarieren der Deklinationsachse [2]

(6)
  • Die Polhöhe über die Skala einstellen (z.B. 48°).
  • Da die Skala nicht sehr genau ist, kann eine Verbesserung durch eine Smartphone-Wasserwaage mit Gradzahl, einen Winkelmesser oder ein digitales Neigungsmessgerät erreicht werden.

Polhöhenskale zum Anzeigen des Breitengrades

(7)
  • Wird danach der Tubus an den Indexmarkierungen der Montierung ausgerichtet, wird eine Stellung erreicht, die vom Teleskop als Home-Position definiert ist. Aus dieser Position werden das interne Koordinatensystem festgelegt und die Ausrichtung gestartet.
  • Nach einer Beobachtungsphase kann diese Position leicht wieder angefahren werden.

Indexmarkierungen einer Montierung [1]

Quellen:
[1]   https://nimax-img.de/Produktdownloads/59579_1_Anleitung_DE.pdf
[2]   https://www.fernrohrland-online.de/uploadedfiles/EQ5-Anleitung.pdf
[3]   https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php

 

Nachdem alles aufgebaut ist, können die Komponenten verkabelt werden. Nachfolgend wird dies an einem Schmidt-Cassegrain demonstriert.

Damit der PC überhaupt mit der Montierung und der Kamera kommunizieren kann, werden ASCOM-Treiber benötigt, die über eine ASCOM-Plattform laufen. Die ASCOM-Treiber werden entweder auf den Herstellerseiten zum Download angeboten oder können direkt von der ASCOM-Interseite heruntergeladen werden.